Aktuelle Berichte
VON NICHTS KOMMT NICHTS
Juli 2013
Unsere schulinterne Theatersaison wartete in der vergangenen Woche mit einem ganz besonderen Höhepunkt auf: Der Literaturkurs des Jahrgangs 12, geleitet von Kristina Kappe, spielte “VON NICHTS KOMMT NICHTS”, einen an das berühmte Stück von Arthur Schnitzler angelehnten “Reigen”.
Die erste Szene – das Treffen einer Hure mit einem Soldaten – war der bekanntenVorlage entnommen und auf eine Theaterbühne verlegt worden. In den folgenden Szenen stand jedoch nicht die Erotik im Mittelpunkt, sondern das Handeln und Sprechen der beteiligten Personen und die Auswirkung dessen: Hätte die Schauspielerin die Visagistin nicht gedemütigt, hätte diese sich im Bus nicht den Erstbesten geangelt. Hätte die Kassiererin dies nicht beobachtet, wäre sie selbst nicht kläglich beim Versuch der Nachahmung gescheitert. … Hätte die Lehrerin nicht die Schülerin abgekanzelt, hätte diese sich nicht über die Bettlerin lustig gemacht. Hätte diese sich nicht gedemütigt gefühlt, so hätte sie keinen Selbstmordversuch unternommen.
Wie bei Arthur Schnitzler geht es also auch hier um Moral, quer durch verschiedene gesellschaftliche Schichten. Und es wird deutlich: Jede Handlung, jedes gesprochene Wort hat eine Wirkung, auch wenn diese für den Handelnden nicht unmittelbar zu erkennen ist.
Die Umsetzung dieses anspruchsvollen Themas ist den jungen Schauspielern sehr gut gelungen. Das bewusst schlichte Bühnenbild und die “spärliche” Kostümierung sorgten dafür, dass das gesprochene Wort im Mittelpunkt stand. Verschiedene stilistische Mittel wurden passend zum Inhalt eingesetzt. So verstärkte ein Sprechchor, der Werbeslogans im Kanon wiederholte, die Verzweiflung der Bettlerin, auf einer Nebenbühne “gesprochene” Geräusche illustrierten die Bannkraft eines Computer-Spieles.
Ein tolles Stück mit tollen Schauspielern! Vielen Dank für diesen schönen Abend.
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