GE-ErftUnterricht

Das 60-Minuten-Modell

„Deutsch, Mathematik, Englisch, Gesellschaftslehre, Biologie, Physik, Religion und Musik – und das alles an einem Tag – ganz schön hart!“

Das kann an der Gesamtschule An der Erft nicht passieren, denn hier dauert jede Unterrichtsstunde sechzig Minuten. Das bedeutet, dass die Einzelstunde länger ist und der Schultag weniger Unterrichtsstunden aufweist. Und das hat viele Vorteile.

„Meine Schultasche ist gar nicht mehr so schwer.“ – „Wenn man am Tag weniger Fächer hat, gibt es auch nicht so viele verschiedene Hausaufgaben.“

Die Schüler(innen) haben die Vorzüge des Sechzig-Minuten-Modells schnell für sich erkannt.

Der Tagesablauf ist überschaubar strukturiert.

In der Regel gibt es maximal sechs Unterrichtsstunden pro Tag. Zwischen den einzelnen Stunden liegt eine zehnminütige Pause; sie dient der Vorbereitung auf den nächsten Unterricht oder dem Raumwechsel. Nach jeweils zwei Stunden folgt immer eine große Pause:

  • 10.10  bis  10.35 Uhr: Frühstückspause
  • 12.45  bis  13.45 Uhr: Mittagspause

Dies kommt besonders den jüngeren Schülerinnen und Schülern entgegen, für die ein regelmäßiger Tagesablauf wichtig ist. Aber auch in den höheren Jahrgängen ist der 60-Minuten-Rhythmus von Vorteil: Ein häufiger Raumwechsel am Tag, den die zunehmende Differenzierung mit sich bringt, wird dadurch beispielsweise eingeschränkt.

Der Unterricht ermöglicht mehr individuelle Förderung.

Der Unterricht gestaltet sich anders als in fünfundvierzig Minuten, denn es eröffnen sich Chancen durch das Mehr an Zeit:

  • Mehr Zeit für Übung, die so wichtig ist, um ein nachhaltiges Lernen zu ermöglichen.
  • Mehr Zeit für offene Unterrichtsformen, wie sie zum Beispiel im kooperativen Lernen an der Tagesordnung sind. Lernzirkel- oder werkstätten, handlungs- und projektorientierter Unterricht sind leichter möglich.
  • Mehr Zeit für Unterrichtsformen, die die individuellen Lernbedingungen der Schüler(innen) einbeziehen. Die Lehrer(innen) stehen nicht im Mittelpunkt des Geschehens, sondern die Schüler(innen). Die Lehrer(innen) organisieren, beraten und unterstützen.
  • Mehr Zeit für die Präsentation der Unterrichtsergebnisse – auch mit Hilfe moderner Computerprogramme – durch die Schüler(innen).

„Ich fühle mich nicht mehr von der Uhr getrieben“ – „Ich kann die Unterrichtsstunde viel besser zum Abschluss bringen.“ – „Gerade für die Wiederholung der Unterrichtsergebnisse reichte früher die Zeit oft nicht.“

Auch das Kollegium steht dazu. Nachdem das 60-Minuten-Modell zwei Jahre erprobt wurde, hat die Gesamtschule An der Erft im Jahr 2010 mit großer Mehrheit in allen Gremien seine dauerhafte Durchführung beschlossen.