GE-Erft Projekte und Konzepte

Berufswahl- und Studienvorbereitung

> Berufsorientierungsbüro

> in der Sekundarstufe  I

> Berufeparcours

> in der Oberstufe

Die Berufswahl- und Studienvorbereitung

Im Frühjahr 2011 wurde unsere Schule zum zweiten Mal mit dem Berufswahlsiegel des Rhein-Kreises Neuss für ihre hervorragende Arbeit bei der Berufswahl- und Studienvorbereitung in der Sekundarstufe I und der Oberstufe ausgezeichnet.

Lesen Sie dazu die folgenden Artikel.

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BOB – das Berufs- und StudienOrientierungsBüro

Schon seit einigen Jahren engagiert sich unsere Schule besonders im Bereich der berufsvorbereitenden Maßnahmen. In Kompetenzchecks, Berufsparcours, Rhetorik-Seminaren und vielen anderen Maßnahmen wird die Berufswahlkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler gezielt verbessert. Dieses Engagement wurde im Frühjahr 2011 durch die erneute Verleihung des Berufswahlsiegels belohnt. 

Ein weiterer Schritt zur umfassenden Betreuung ist die Einrichtung des Berufs- und Studienorientierungsbüros (Juni 2011). Hier betreuen unsere beiden Beratungslehrer, Renate Maase (Jahrgang 8 – 10) und Dirk Rüping (Jg. 11 – 13) die Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsstellen oder Studienplätzen. Dazu wurden sechs Arbeitsplätze mit modernen Rechnern durch die Stadt Neuss ausgestattet. 

Im Herbst 2011 wurden alle Klassen in das BOB eingeladen, um das neue Angebot kennen zu lernen. Anschließend wird es täglich in der Mittagspause sowie in den Arbeitsstunden und nach individueller Absprache geöffnet sein. 

Ermöglicht wurde die Einrichtung des BOB durch Fördermittel der Stiftung Partner für Schule NRW der Wirtschaft und der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und der Agentur für Arbeit, die gemeinsam die Initiative “Zukunft fördern. Vertiefte Berufsorientierung gestalten” ins Leben gerufen haben. Insgesamt erhielt unsere Schule in den vergangenen beiden Jahren 14 000 Euro von der Stiftung, mit denen vor allem die verschiedenen Maßnahmen zur Berufsorientierung für die Schüler finanziert wurden.

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Berufswahlorientierung in der Sekundarstufe  I

Jede Schülerin und jeder Schüler steht am Ende der zehnjährigen Pflichtschulzeit vor der Frage: Wie geht es jetzt weiter? Soll ich eine Ausbildung anfangen? Oder doch weiter auf ein Berufskolleg gehen? Vielleicht wäre auch ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ das Richtige, weil ich noch gar nicht genau weiß, was ich eigentlich später einmal machen möchte …

Image descriptionImmer wieder stellt man fest, dass Schüler(innen) trotz der überwältigenden Informationsfülle und -dichte über die heutige Berufswelt unsicher sind und ihre Interessen, Fähigkeiten und beruflichen Wunschvorstellungen selten richtig einschätzen können.

Das Ziel heißt deshalb: informieren, motivieren und eine berufliche Perspektive schaffen. Durch verschiedene berufsvorbereitende Projekte und Maßnahmen soll die Berufswahlkompetenz unserer Schüler(innen) verbessert und die Wahl des richtigen Berufs- oder Studienfachs erleichtert werden.

Berufswahlorientierung beginnt in der 8.  Klasse mit der Teilnahme an einem „Berufsparcours“. Oft können sich Jugendliche nur wenig unter den gängigen Berufsbezeichnungen vorstellen bzw. wissen kaum, welche Tätigkeiten und Aufgaben sie erwarten. Vor diesem Hintergrund wurde der „Berufsparcours“ entwickelt, bei dem die Schüler(innen) ihre Interessen und Fähigkeiten bei berufstypischen Arbeitsproben der unterschiedlichen Berufe herausfinden können. Dabei führen sie an Materialien und mit diversen Werkzeugen verschiedene Aufgaben durch:

  • einen Würfel nach Vorlage zusammenstecken,
  • einen Zahnkranz montieren,
  • eine kreative Bastelaufgabe durchführen,
  • löten etc.

Bei der anschließenden Auswertung (Was konnte ich gut? Was ist mir schwer gefallen?) werden diese ersten „praktischen“ Erfahrungen ausgewertet im Hinblick auf:

  1. Welche Berufsfelder passen zu meinen Stärken und Fähigkeiten?
  2. Wo könnte ich im 9.  Schuljahr mein Praktikum machen?

Bei Besuchen im Berufsinformationszentrum (BIZ) wird das Berufswahlspektrum differenziert und erweitert.

Thematische Betriebsbesichtigungen (Beispiel: „Berufe rund ums Auto“ bei unserem Kooperationspartner, dem Autohaus Schwab in Neuss-Norf), ermöglichen unseren Schülerinnen und Schülern, die Arbeitswelt auch direkt vor Ort kennen zu lernen.

Ein weiterer Schwerpunkt im 8.  Schuljahr ist dann natürlich die intensive unterrichtliche Vorbereitung auf das bevorstehende Praktikum.

Image descriptionBerufswahlorientierung im 9.  Schuljahr stellt sich vor allem „praktisch“ dar. Für fast alle Schüler(innen) ist das Betriebspraktikum, das jährlich im Anschluss an die Herbstferien beginnt und zwei Wochen dauert, die erste wirkliche Berührung mit der Berufs- und Arbeitswelt. Hier erfahren und erleben die Schüler(innen) tagtäglich, dass nicht allein nur fachliche Kompetenz zählt, sondern dass immer mehr die persönlichen und sozialen Kompetenzen für ein erfolgreiches Berufsleben unabdingbar sind.

Ein Berufseignungstest („GEVA-Test“), an dem alle Schüler(innen) der 9.  Klassen teilnehmen, erläutert jedem Teilnehmer in einer mehrseitigen Auswertung noch einmal ganz individuell seine Stärken und Begabungen, aber auch seine Schwächen und gibt auch direkte Berufsvorschläge.
Ein weiterer Schwerpunkt im 9. Schuljahr ist die Bewerbung. Neben der unterrichtlichen Vorbereitung im Fach Deutsch nehmen die Schüler(innen) an einem „Einstellungstest“ und an einem „Vorstellungsgespräch“ teil. Beides wird von Vertretern von zwei Neusser Versicherungen möglichst realitätsnah durchgeführt und anschließend mit den Schülerinnen und Schülern analysiert und ausgewertet.

Neben dem Praktikum im 10. Schuljahr steht jetzt der Übergang ins Berufsleben bzw. der weitere schulische Werdegang im Blickpunkt. Neben regelmäßigen individuellen Beratungen durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit (Frau Zimmermann) sowie Besuchen von Ausbildungsplatzbörsen stehen immer wieder persönliche Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern im Vordergrund.

Image descriptionDie großen Neusser Berufskollegs informieren und beraten in der Schule über ihre speziellen Ausbildungsgänge und Abschlussqualifikationen. Vertreter der IHK sind ebenfalls vor Ort und beraten Schüler(innen), die eine betriebliche Ausbildung beginnen oder noch einen Ausbildungsplatz suchen.

Seit Juni 2011 hat die Gesamtschule An der Erft auch ein eigenes Berufsorientierungsbüro (BOB). Durch Fördergelder der Agentur für Arbeit und der Stiftung „Partner für Schule. NRW“ konnte die Schule das neue Büro einrichten. Im BOB werden die unterschiedlichsten berufsvorbereitenden Maßnahmen und Projekte geplant und koordiniert oder auch durchgeführt. Gleichzeitig ist das BOB mit seiner neuesten technischen Ausstattung aber auch die zentrale Anlauf- und Informationsstelle für alle Schüler(innen) und ihre Fragen rund um Beruf und Studium.

Im Jahre 2011 wurde unsere erfolgreiche Arbeit durch die erneute Verleihung des Berufswahlssiegels bestätigt.

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Berufeparcours

Welcher Beruf ist der richtige für mich? Vor diesem Problem stehen jedes Jahr viele Jugendliche, wenn es um die Wahl einer Praktikums- oder Ausbildungsstelle geht. Das Technikzentrum Minden-Lübbecke e. V. hat sich dieses Problems angenommen und einen Parcours aus bis zu 20 Stationen zu verschiedenen Berufen entwickelt, an denen die Schüler/innen ihre Fähigkeiten bei berufstypischen Arbeitsproben entdecken können.

Nach den Herbstferien im Schuljahr 2010/11 war Michaela Meyer vom Technikzentrum mit diesem Parcours erstmalig zu Gast an unserer Schule. Die Schüler/innen des 8. Jahrgangs waren so vertieft in ihre "Arbeit" an den Stationen in der Mensa der Schule, dass das Pausenklingeln komplett ignoriert wurde. "Das könnten wir jeden Tag machen!" meinte Anup aus der 8a, der sich gerade damit beschäftigte, aus einem Klingeldraht ein Elchgeweih zu formen. An dieser und 14 weiteren Stationen (Bauteile möglichst schnell zusammenschrauben, Handtücher falten, Werkzeuge benennen ...) standen sehr unterschiedliche Werkzeuge und Arbeitsaufträge bereit. Die Ergebnisse jeder Station wurden mit Punkten bewertet und gemeinsam mit der Beratungslehrerin Renate Maase ausgewertet. So können die Schüler/innen ihre Fähigkeiten und Neigungen nach diesem Tag schon ein wenig besser einschätzen. Die positiven Reaktionen unserer Schüler/innen und Schüler führten dazu, dass wir den Berufeparcours im Schuljahr 2011/12 für den nächsten 8. Jahrgang wiederholt haben.
Der Berufeparcours, der 2007 mit der Goldmedaille der
IENA - Erfinder/innenmesse ausgezeichnet wurde, gliedert sich ein in das umfassende Angebot unserer Schule zur beruflichen Orientierung.

Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die Initiative "Zukunft fördern - vertiefte Berufsorientierung gestalten" der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein- Westfalen.

 

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Berufs- und Studienorientierung in der Oberstufe

Image descriptionEin wichtiger Baustein der Berufsberatung für unsere Oberstufenschüler(innen) ist die Berufs- und Studienorientierung. Auch viele unserer älteren Schüler(innen) sind bezüglich ihres weiteren Lebensweges noch unsicher und können ihre Interessen, Qualitäten und Fähigkeiten und deren mögliche Umsetzung in ein Studium oder eine Berufsausbildung nur unzureichend einschätzen.

Die Gesamtschule An der Erft versucht daher den Oberstufenschülerinnen und -schülern Unterstützung zu bieten und ihnen die vielfältigen Möglichkeiten der Berufs- und Studienfindung näherzubringen.

Dabei kann es nicht darum gehen, den Schülerinnen und Schülern konkrete Berufsausbildungen oder Studienplätze zu vermitteln, sondern sie zu sensibilisieren und ihnen die Instrumente der Berufs- und Studienorientierung näherzubringen.

Neben regelmäßigen individuellen Beratungen und Informationsveranstaltungen durch die Studien- und Berufsberatung der Agentur für Arbeit (Frau Seidel) sowie Besuchen von Studien- und Berufsorientierungsmessen stehen persönliche Gespräche (auch mit Eltern) mit dem Beratungslehrer zur Klärung von Interessen, persönlichen Neigungen und Fähigkeiten im Vordergrund.

Besonderen Wert legen wir auf die Feststellung von individuellen Fähigkeiten im persönlichen und intellektuellen Bereich. Dazu bekommt jede Schülerin und jeder Schüler die Möglichkeit, kostenlos am mehrfach prämierten Studien- und Berufstest der GEVA teilzunehmen, und erhält so eine ausführliche Rückmeldung zu den persönlichen Leistungsergebnissen, die auch für eventuelle Vorstellungsgespräche genutzt werden können.

Image descriptionEine weitere Vorbereitung auf die Bewerbungssituation liegt in der Simulation von Assessment-Centern, einer Form des Auswahlverfahrens, die besonders Bewerbern mit einem höheren Bildungsabschluss bei größeren Firmen abverlangt wird. In langjähriger Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse können die Schüler(innen) in einer entspannteren Trainingssituation Eigenpräsentationen, Kurzvorträge, Rollenspiele und Gruppendiskussionen unter Beobachtung und mit fachmännischer individueller Rückmeldung üben. Im Jahr 2011 konnten wir mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Partner für Schule unseren Schülerinnen und Schülern des 11. Jahrgangs ein Rhetorikseminar anbieten, das ihnen half, auf knifflige Bewerbungssituationen besonders gut vorbereitet zu sein und sich insgesamt besser zu „verkaufen“.

Ein weiterer Baustein der Berufs- und Studienorientierung ist das Duale Orientierungspraktikum (DOP). Hier erhalten besonders begabte Schüler(innen) in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Gelegenheit, in einem Studienfach ihrer Wahl Vorlesungen und Übungen probeweise zu belegen, um so ihre Vorstellungen über den Inhalt und den organisatorischen Ablauf eines Studiums zu erweitern und realitätsnah zu überprüfen. Auch für die Universität ist ein solches Projekt sinnvoll, da damit die Hoffnung auf weniger Studienabbrecher verbunden ist.

Der zweite Teil des Praktikums ist die Arbeit in einem akademischen Berufsfeld, das dem belegten Studienfach entspricht. Durch diese Erfahrung können die Schüler(innen) Theorie und Praxis sinnvoll miteinander verknüpfen und stärken so ihre eigene Berufswahlkompetenz.

Image descriptionAls besonderes Highlight konnten wir im Vorjahr auch erstmalig ein Auslandspraktikum in Schweden anbieten. Dieser Kontakt ist aus unserem Comenius-Projekt mit einer schwedischen Schule entstanden und bot den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern eine einzigartige Möglichkeit, in einer völlig fremden Umgebung Berufserfahrung zu sammeln und wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Im Frühsommer des Jahres 2011 öffnete, ebenfalls mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Partner für Schule, unser Berufsorientierungsbüro (BOB). Hier können sich die Schüler(innen) in entspannter Atmosphäre und ohne Schwellenängste über Berufs- und Studienorientierung informieren.

All diese Bemühungen und der hohe Stellenwert der Berufs- und Studienorientierung an der Gesamtschule An der Erft wurden 2011 bereits zum zweiten Mal mit der Verleihung des Berufswahlsiegels des Rhein-Kreises Neuss für eine besonders ausbildungsfreundliche Schule honoriert.